Frs005: Unternehmen Ansprechen

Bandenwerbung und Trikotsponsoring ist nicht die einzige Form der Unternehmenskooperation für Sportvereine. Was gehen kann und wo die Grenzen sind, darüber unterhalten sich Hugo Pettendrup und Andrea Weichert mit Maik Meid.

2022, Fundraising Akademie
Sportfundraising

Bandenwerbung und Trikotsponsoring ist nicht die einzige Form der Unternehmenskooperation für Sportvereine. Was gehen kann und wo die Grenzen sind, darüber unterhalten sich Hugo Pettendrup und Andrea Weichert mit Maik Meid.

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Maik Meid:
[0:00] Fundraising, im Sport und für Sportvereine. Wenn ich da draußen auf Fußballplätze schaue, sehe ich Bandewerbung. Wenn ich in der Handballhalle bin, sehe ich zehn Meter am Stück mit Bildern und mit Sprüchen von Autohäusern
Warum alles in der Welt? Reicht das nicht aus und wie um alles in der Welt kann ich eigentlich Unternehmen ansprechen? Das klären wir jetzt.

Sound

Hugo Pettendrup Und Andrea Weichert

Maik Meid:
[0:25] Hallo zurück, ich bin Mike, Unternehmen ansprechen im Sportverein. Dazu begrüße ich zwei wunderbare Gäste auf der linken Seite von mir gesehen, den Kollegen Hugo Pettentrop, hi.

Hugo Pettendrup:
[0:34] Hallo, schönen guten Tag.

Maik Meid:
[0:35] Und auf der rechten Seite Andrea Weichert. Hallo.
Ganz kurz vorweg, was ihr mit Unternehmen zu tun habt, klären wir in den nächsten 20 bis 30 Minuten, aber eine kurze Vorstellungsrunde und da bist du jetzt mal die zweite Person und ich gucke mal zu dir, Andrea, wer bist du eigentlich.

Andrea Weichert:
[0:48] Ja mein Name ist Andrea Weichert ähm ich bin im Vorstand äh eines äh Sportvereins, eines Amateursportvereins und dort zuständig für Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit.

Maik Meid:
[0:57] Dürfen wir ruhig sagen, für welchen Verein? Ist keine Schleichwerbung.

Andrea Weichert:
[1:00] Ähm für die SSV Buhr, Spiel und Sportvereinigung in Gelsenkirchen-Buer.

Maik Meid:
[1:05] Tiefer Ruhrpott, willkommen und Hugo, wo bist du denn ehrenamtlicher Vorsitzender.

Hugo Pettendrup:
[1:09] Wo bin ich ehrenamtliche Vorsätze tatsächlich in verschiedenen Vereinen? Äh mein sportlicher Hintergrund äh liegt in der Vergangenheit äh beim VFL Billerbeck äh wo ich im Tor gestanden habe, aber äh ich selbst bin Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens
und ich habe die ehrenwerte Aufgabe, diesen Kurs, das heißt den den Kurs der Akademie zu begleiten und auch mit in die initiiert zu haben.

Warum Reicht Bandenwerbung Nicht Aus?

Maik Meid:
[1:33] Die Ausbildung oder Fortbildung im Fundraising an der Fundraising Akademie hieß.
Pfand im Sport mehr als Bandenwerbung und Trikotwerbung oder so in der Richtung, auf jeden Fall ging es um die Bandenwerbung und die Trikotwerbung. Das ist das, was wir in Sportvereinen.
Als Außenstehende immer sehen
egal ob im Fußball, im Handball, wo auch immer, die Menschen haben in der Regel freundliche ähm Logos von Autohäusern um die Ecke oder vom Blumenladen aus der Nachbarschaft auf den auf der Brust oder auf dem Rücken oder manche sogar an anderen Körperstellen und,
die Fußballplätze sind voll mit Bandenwerbung. Ganz ehrlich.
Reicht es nicht? Das klappt doch. Also die Leute die Sportvereine kriegen das doch ganz gut hin. Warum alles in der Welt machen wir jetzt eine Podcastfolge und sagen, na da gibt's aber noch mehr. Man kann auch noch Unternehmen anders ansprechen.

Andrea Weichert:
[2:16] Ganz ehrlich, Bannenwerbung reicht nicht. Es reicht auch nicht die Autowerbung und es reicht auch nicht das Sponsoring auf dem Trikot
die meisten Vereine, gerade im im Fußballbereich, haben einmal eine Kinder- und Jugendabteilung und eine seniert in einen Seniorenbereich und ob man's glaubt oder nicht
die Pflege, die Unterhaltung, die Mitglieder, ja, das kostet schon eine ganze Menge Geld und äh gerade im im Cool
im Ruhrpott sind die Gelder
für den sportlichen Bereich nicht bei jedem Privatmann, der sich vielleicht im Sportverein äh anmeldet als Mitglied so gut.
Dass man sich äh als Kind vielleicht auch ein Trikot oder Fußballschuhe kaufen kann. So und da gilt es für die Sportvereine
das zu unterstützen, zu fördern, dass auch diese Menschen spielen können. Ja und da sind verschiedene mhm Wege und Möglichkeiten, die da ausgeschöpft werden müssen.

Maik Meid:
[3:11] Jetzt hier in der Folge soll es um Unternehmen geben. Hugo, ich gucke dich noch einmal an. In dem Wording, was wir so vom kleinen Verein her kennen, sagt man oft, das lasse ich mir sponsern

Unterschied Spende Vs. Sponsoring

[3:19] Ja und gemeint ist damit aber eigentlich eine Spende. Du bist Fachmann. Vielleicht kannst du einmal nur mal kurz den Unterschied erklären, warum ist es, wenn ich ein Unternehmen anspreche, immer so ein.
Eine Sache der genauen Definition.

Hugo Pettendrup:
[3:31] Ja ist tatsächlich sehr spannend. Also wir hören immer wieder äh wir suchen unbedingt einen Sponsor und wenn ich dann frage, geht denn auch eine Spende oder eine Spenderin? Dann wird gesagt, der ist doch ganz egal, Hauptsache die geben Geld
Und äh das ist natürlich nicht der Fall. Wir müssen ganz klar trennen zwischen Spenden und Sponsoring. Kurz erklärt, Spende als freiwillige ethische Leistung. Ohne Gegenleistung ausschließlich die
Zuwendungsbestätigung ethisch motiviert und beim Sponsoring geht es um ein knallhartes Geschäft. Da geht es um Leistung gegen Gegenleistung, das wird in der Regel
Das empfehlen wir natürlich auch mit einem Vertrag, mit einer Vereinbarung hinterlegt und da steht dann drin, was wir bekommen und was wir leisten
Bei Sportvereinen ist es so, dass es fast ausschließlich immer nur diese Instrumente gibt. Äh wir machen irgendwas mit Sponsoring.
Wie du schon sagtest, äh auf unterschiedlichen äh Werbe ähm unterschiedlichen äh Werbemöglichkeiten äh vom Trikot bis zum Banner et cetera oder wir suchen eine Spende. Was
ist tatsächlich vielfältiges noch anderes gibt
im Sinne von Unternehmenskooperationen werden wir sicherlich auch gleich darauf zu sprechen kommen. Wichtig ist mir an der Stelle zu sagen, diese Unterscheidung zwischen Spende und Sponsoring, das haben wir jetzt auch wieder festgestellt in unseren Kursen
ist dort nicht immer vorhanden und da ist es wichtig, weil,
Auch beim Kleinunternehmen gehen dort verschiedene Lampen an, ob ich jetzt einen Sponsor suche oder eine Spende, eine Spenderin und da muss eine Unterscheidung stattfinden.

Maik Meid:
[4:56] Vorwirft die Praxis gehen. Da kannst du ja auch eine Menge zu beitragen, Andrea, doch noch mal die Frage, weil das höre ich auch oft von kleinen Vereinen. Na ja, aber dann dürfen wir das ja gar nicht. Also wenn wir Spenden annehmen, ist das das eine, aber Verträge machen und dann
Rechnungen schreiben in dem Fall ja auch für ein Sponsoring-Vertrag ähm die dann gestellt werden muss. Das darf ich ja gar nicht, aber das ist ja eindeutig geklärt, oder.

Hugo Pettendrup:
[5:16] Das sind eindeutig geklärt. Also ich darf's tatsächlich, nur ich muss unterscheiden. Ich möchte das jetzt nicht steuerlich steuer äh rechtlich zu tief dort reinbringen, aber wir unterscheiden halt zwischen diesem ideellen Bereich und dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb.
Das soll einfach nur heißen, wir machen Werbung für ein Unternehmen, deswegen leisten wir eine Kommunikationsleistung für dieses Unternehmen und deswegen müssten wir müssen wir Sponsoring machen. Das kann ich als kleines Unternehmen
ganz einfach. Wir haben da gibt's Mustervorlagen äh dort äh Sponsoring zu machen. Oftmals sind das aber Graubereiche, weil viele
kleinere Sportvereine diese Unterscheidung nicht so gut kennen und dann wird auch mal die Spende angenommen, obwohl es streng genommen Sponsoring gibt,
aber ganz klare Regeln, ganz klare Vereinbarungen und die gilt es einzuhalten und das ist auch tatsächlich.
Kein wissenschaftlich hoch äh fundiertes äh Wissen, was man da braucht, sondern da gibt's klare Regelungen, wie ich Sponsoring betreibe.

Maik Meid:
[6:10] Kommst du ganz klar aus einem Verein, ausm ausm Basisverein, sage ich mal, der vor Ort tätig ist

Ist Das Schwierig, Unternehmen Anzusprechen?

[6:16] Ist es denn schwierig Unternehmen anzusprechen oder ist es ganz klar, dass der von mir benannte Autohändler selbstverständlich mit an Bord ist, wenn's um die nächsten ähm Banner-Quadratmeter auf den Sportplatz geht oder wie wie schätzt du das ein? Ist das immer wieder schon auch eine Kerne-Arbeit.

Andrea Weichert:
[6:30] Bevor ich die Frage überhaupt beantworte, muss ich als Sponsoring-Beauftragte oder als Vereinsmitglied auf jeden Fall wissen, warum will dieses Unternehmen überhaupt bei mir sponsern,
das ist eine Kernfrage. Wie kann ich ein Unternehmen dazu gewinnen, bei mir Sponsoring zu machen? Wenn ich seine Unternehmenspolitik oder Ihrer Unternehmenspolitik nicht
genehm bin, nicht passe
dann kann ich mich aufreiben, wie ich will und den äh potenziellen Sponsor, für mich potenziellen Sponsor ansprechen wie ich will, aber der wird nicht sponsern. So, das heißt und dann, wenn ich sage, okay, ich mache Sponsoring, ist es die Frage, ist es ein Unternehmen aus einem
aus dem unteren, also aus dem Verein heraus. Das heißt, sind es Mitglieder, die in einer Firma arbeiten,
Unternehmen, MDAX-Unternehmen oder ich sage mal der Gewerbetreibende, der Steuerberater oder das Lebensmittelgeschäft umme Ecke. So habe ich jetzt
das für mich herausgefiltert habe, dass ich sage, okay, ich habe einen
lokales Sponsoring, gehe ich das natürlich von einer Argumentation her ganz anders an und sage, es welchen Nährwert das für dieses Unternehmen hat. Denn es will ja auf lokaler Ebene.
Bekannt sein. So, dann gibt es Unternehmen, die halt ähm Ängste, also
außerhalb des lokalen Bereiches, vielleicht in NRW tätig sind oder aber in gesamt Deutschland und dann ist die Frage.

[7:51] Der hat eigentlich nichts davon, bei dem kleinen Sportverein Sponsoring zu machen, aber unter gewissen Voraussetzungen ist das für ihn ganz interessant. Denn wenn wir zum Beispiel sagen, okay, wir heben die Jugendarbeit, die Inklusionsarbeit, die
verschiedenen Ausrichtungen, Migration, Integration.
Hervor, wie zum Beispiel in einem Turnierkick der Kulturen, dann habe ich Interessenten auch.

[8:15] Außerhalb des lokalen Bereichs heraus, dann kann's mir sogar passieren, dass.
Unternehmen mit mir zusammenarbeiten möchten und so ein DAX-Unternehmen, da brauchen wir nicht drüber reden. Das sind sehr, sehr große Unternehmen. Nehmen wir jetzt die Deutsche Bank zum Beispiel oder aber nehmen wir
wie die BP, die wollen natürlich eine Vertragssicherheit haben und diese Vertragssicherheit bekommen die dann, so dass die genau wissen,
wie ist mein Ablauf? Was leistet der Fußballverein oder der Verein allgemein oder aber
Auch ich als Verein weiß, wann habe ich welche Zahlungen zu erwarten.

Maik Meid:
[8:51] Nochmal zurück. Ich würde gleich ganz gern nochmal auf auf ein auf ein großes Unternehmen äh eingehen, ob der Alltag vor Ort in der breiten Masse sieht ja nicht so aus, dass die Leute auf den DAX-Konzern warten, sondern das sind ja wirklich in der Regel eher die kleineren Vereine vor Ort
wie
Ist denn da der Alltag? Ist es ganz klar nach der Saison ist der Vertrag ausgelaufen. Selbstverständlich steht dieselbe Firma wieder vor Ort und dann redet man auch über Preise, über Preise möchte ich gleich auch noch sprechen oder aber gehst du aktiv in die Akquise? Und wenn ja, wie machst du das.

Andrea Weichert:
[9:22] Die beste Akquise ist die persönliche Ansprache
Gerade im lokalen Bereich. Klar, man kann auch Massenbriefe schreiben, man kann einen Aufruf auch äh über die lokalen Medien machen. Man kann über Facebook, man kann über ähm
Homepage und und und natürlich werden aber die beste Werbung ist eigentlich der Verein selbst, was der Verein in der Vergangenheit geleistet hat, was er.
Zukünftig leisten möchte. So und das ist wiederum etwas, was auch lokale, potentielle Sponsoren anspricht.
Ich sage jetzt mal, wie viele Zuschauer kommen zu einem Spiel? In welcher Liga spielt der Verein? Das ist auch für die äh lokalen Firmen sehr, sehr interessant
und wichtig.

Maik Meid:
[10:04] Ich bleibe mal beim Sponsoring. Wir sitzen hier erneut im Deutsche Bankpark ähm in einer Loge und gucken eben auf äh tausende von

Den Richtigen Preis Finden

[10:12] leeren Sitzen auf der gegenüberliegenden Seite steht auch ganz fett Deutsche Bankpark und nochmal Deutsche Bank zu sagen um auf dem Dach ist es auch nochmal zu sehen. Das sind natürlich nochmal andere Dimensionen als es
bei dir in Gelsenkirchen Buer der Fall ist. Hugo wie finde ich denn den richtigen Preis.
Ich meine, die Deutsche Bank, die wird hier andere Summen hinlegen als ähm ich als Unternehmer vielleicht für fünf Meter Bandenwerbung aufm Fußballplatz.

Hugo Pettendrup:
[10:37] Absolut. Also da gibt's eine völlige, ich nenne es mal Vertrag.
Und Verhandlungsfreiheit. Wir haben bei den großen Sportvereinen, wenn wir jetzt hier bei Eintracht Frankfurt sind, im Stadion, die aktive Sponsoring betreiben.
Da gibt es in der Regel Agenturen, die das begleiten und die das Ganze dann aushandeln und äh da gibt's Preise von.
Unendlich in in jegliche Richtung. Wenn wir jetzt auf die äh.
Mittlere oder kleinere Ebene gehen, das heißt der lokale Sportverein, auch da ist es absolute Verhandlungssache. Wenn wir mit Sportvereinen sprechen und fragen, okay, was macht ihr jetzt mit euren Flächen, mit euren äh Werbungen? Ja, da wollen wir jetzt, wir haben gar nicht gesagt, was der genau geben soll. Wir sagen mal, der soll so fünfhundert Euro
soll der Geben dafür. Und da ist es völlig.

[11:19] Unterschiedlich bei den Vereinen auch, ob die sagen, wir haben eine ganz klare Policy beziehungsweise wir haben eine ganz klare Vorgabe. Das und das kostet das, das und das bekommst du dafür. Das ist es. Oder ob es dann wirklich überlegt wird, okay
Getränkelieferant äh der kriegt das jetzt da für den Preis, der andere bekommt das für den Preis. Da gibt's wirklich große Unterschiede. Ich empfehle natürlich da eine Klarheit zu haben, um das auch sauber dokumentiert und auch
zu haben, aber es kommt natürlich auf den Mittelbedarf an. Wenn ich den kleinen Sportverein habe, der sagt uns, wir brauchen um jetzt äh durchzukommen, brauchen wir die 4000 Euro durch Sponsoren, Sponsoring und Spenden
beispielhaft, äh dann ist das natürlich eine andere Geschichte, als wenn ich jetzt einen mittleren oder einen größeren Verein habe, wo ganz ganz andere Summen stehen. Aber da natürlich.
Absolut die Vorgabe, dort das zu klären, zu wissen, was man will und dann auch die Preise zu verhandeln.

Andrea Weichert:
[12:08] Auch äh das genau richtig, was verursacht. Es gehört
gewisse Transparenz darein. Ich finde eigentlich wichtig, dass jeder denselben Preis für dieselbe Bannenlänge bezahlt, weil das auch eine positive Außenwirkung zu dem Kunden hat. Der Kunde weiß, jawohl, ich werde klar, ich werde,
korrekt behandelt, genauso wie jeder andere, aber da grad beim Sponsoring hat man ja mehrere Möglichkeiten. Man muss nicht nur die Bannen-Werbung machen von 9 von.
Zwei mal neun Meter, ähm die kann entsprechend kleiner ausfallen, dann kostet's halt weniger oder aber man sagt zum Beispiel ach weißt du was, ich mache eine Sponsorenwand, dreimal
sechs Meter. Äh jeder kriegt ein Feld von
30 Zentimetern, zwanzig mal dreißig Zentimeter. So und dafür zahlst du den Betrag X. Das machen dann alle und das dann jedes Jahr, das wird dann auch nicht mehr nur über ein Sponsoring-Vertrag, sondern da wird dann einfach nur noch die Rechnung geschrieben und das in Rechnung gestellt. Ist aber auch eine Art.
Also das ist dann nochmal niederschwelliger.

Maik Meid:
[13:07] Jetzt haben wir eben, ich sage mal, nicht Sportfundraising den Ansatz oft, dass um Sponsoren bitten, wenn wir
an die Gegenleistung herangehen wollen. Also wenn wir wenn wir das Unternehmen triggern wollen mit dem ganz klaren Interesse, Werbung schalten, erkennbar werden, Kooperationspartnerschaft zeigen. Es ist oft
Bei Unternehmen dann eher eine kognitive Sache, die betriebswirtschaftlich
weil ich kriege ja auch eine Rechnung, kann die entsprechend ansetzen. Bei Spenden ist es ja oft eben ein intrinsischer Wert. Also ich sage mal, ein emotionaler Wert. Wann spende ich? Warum spende ich? Ich behaupte.
Korrigiert mich bitte, weil ich eben von Sport sehr wissensbefreit bin, dass es im Sportverein vor Ort verschwimmt, dass ähm der der kleine Händler vor Ort.
Auch sehr gerne den Sportverein unterstützt und vielleicht ist es ihm sogar egal, ob er spendet oder ob er eine Sponsoring-Leistung macht, also würdet ihr das
Ist es so und wenn nein, wie kriege ich denn ein Unternehmen zum Spenden.

Andrea Weichert:
[14:02] Also nicht unbedingt, denn auch Firmen
haben einen nicht jede Firma, aber viele Firmen haben ein gewisses Budget für Sponsoring. So und Sponsoring hat dann wiederum nichts mit Werbung zu tun. Das heißt also, ich muss dieses Sponsoring dann mit ihm auch so abdecken, indem ich einen Vertrag äh.
Kreiere.

Maik Meid:
[14:22] Hugo Sponsoring hat nichts mit Werbung zu tun.

Hugo Pettendrup:
[14:24] Definitiv hat Sponsoring
was mit Werbung zu tun, äh weil das nämlich das äh das Entscheidende ist und deswegen muss ich natürlich auch wie du anfangs sagtest gucken, dass sich auch bei kleineren
ehrenamtlich geführten Vereinen, Sportvereinen, dort Dinge einfach vermischen. Da ist tatsächlich so, da wird Werbung von irgendwelchen Autos gemacht. Das wird dann als Spende verbucht. Ich möchte da keinem was vorwerfen äh oder Ähnliches. Es gibt wirklich professionell geführte Vereine und Organisationen. Nur oftmals ist
ist einfach die.
Kenntnis nicht da, ist oftmals, dass es gar nicht äh böse oder beabsichtigt, sondern das wird dann einfach so gemacht und das passiert dann, dass dann Dinge vermischt werden und ob ich jetzt als Sponsor oder als Spender oder ist mir eigentlich egal
persönlich spreche immer sehr gerne von Unterstützung. Liebes Unternehmen, du kannst uns bitte unterstützen. Was wir dann daraus machen, ob wir eine Spende machen, ob wir Sponsoring machen, ob wir andere Dinge zusammen tun
ist dann offen, aber Sponsoring ist sicherlich Werbung, absolut, darum geht's. Äh ich erteile dem,
Unternehmen kommunikative Rechte und äh damit bin ich ganz klar in der Werbeleistung.

Maik Meid:
[15:27] Ich habe das Gefühl, dass Thema Spenden in Sportvereinen Spenden von Unternehmen sehr stiefmütterlich behandelt wird. Wann entscheidet ihr denn vor Ort, um ein Unternehmen möglicherweise um eine Spende zu bitten oder in einen Sponsoring-Vertrag zu bringen.

Andrea Weichert:
[15:42] Das kommt auf äh die Wünsche des
ich sage jetzt mal, die Wünsche des Kunden an, ne? Möchte er natürlich äh Werbung für sich, in welcher Form auch immer, dann ist es Sponsoring. Ähm sagt er nein, ich möchte im Hintergrund bleiben. Ich möchte einfach nur dem Verein etwas Gutes tun, weil ich sehe, die Jugendarbeit. Kinderjugendarbeit
äh ist hervorragend, äh die muss gefördert werden, dann können wir das als Spende generieren. So und ganz wichtig bei der Spende gibt's natürlich, kann man die oder
bekommen diejenigen dann auch eine Spendenquittung neu seit,
300 Euro in glaube ich ab diesem Jahr ist das. Bei dem Sponsoring ist es natürlich so, dann muss es dem Finanzamt offengelegt werden.

Ausschlusskriterien

Maik Meid:
[16:21] In einem Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen vom Haus des Stiftens vor einiger Zeit fahren, da habe ich mit der Abteilung Urlaub.
Teilungsleitung, weiß nicht, Teamleitung ähm gesprochen, die ich für dieses Unternehmensengagement zuständig ist und die hat gesagt, dass sie den Trend verspürt oder Trend mitkriegt schon seit geraumer Zeit, dass Unternehmer und Unternehmerinnen.
Für ihre Unternehmen mittlerweile sehr tief nachdenken, mit wem sie sich eigentlich committen und was sie eigentlich tatsächlich wollen. Und ich würde.
Die Gegenseite sehen, gibt's denn für euch auch Unternehmen, wo ihr sagt, hm, da halten wir aber lieber den Ball flach.

Andrea Weichert:
[16:54] Ganz bestimmt, weil jetzt überall wo Suchtpotenzial ist. Ich wir würden keine Werbung für Zigaretten, keine Werbung für Alkohol machen, wir würden auch keine Werbung für äh vier machen oder für Unternehmen, die das,
bei uns vertreten, ne? Ich sage mal jetzt Weinhandel oder so, das würde jetzt nicht gehen. Getränkehandel ja, aber der Whisky-Shop äh oder der die Zigarettenfirma mit.
Die sind natürlich außen vor.

Maik Meid:
[17:20] Wie habt ihr das dann festgelegt? Also habt ihr das als Verein mal festgelegt? Legst du das fest als als Person.

Andrea Weichert:
[17:25] Also klar, es kann der Verein festlegen, definitiv. So, aber da ich nun mal bei uns für Sponsoring,
zuständig bin, habe ich gesagt, also alle Sachen, die irgendwelche ethischen Grundsätze verletzen könnten, die möchte ich nicht beworben haben.
Und ich denke, da ist auch ein Sportverein, egal welcher Couleur, auf der sicheren Seite.

Maik Meid:
[17:45] Horo Visiten das bei größeren Vereinen aus.

Hugo Pettendrup:
[17:47] Ja äh tatsächlich äh etwas anders, aber ich amüsiere mich gerade über die Aussage von Andrea Weichert, äh weil äh sie äh dort einfach eine eine klare Haltung, eine eine Position vertritt und.

[17:59] Ja, so ist es. Nein, aber das ist.
Tatsächlich sehr gut und äh auch zu wissen, okay, das tun wir, das wollen wir, das äh ist nicht. Ich habe äh gerade geschaut und sagst Getränkehandlung, Weinhandlung, ähnliches. Da entscheidet jeder Verein unterschiedlich. Viele sagen, Hauptsache da kommt was rein und da unterscheiden wir uns nicht von der sozialen Welt oder äh im Sport oder von anderen, sondern sind die gleichen Dinge. Wir müssen
dort schon.
Klar haben, mit wem wollen wir was machen, mit wem können wir was machen, mit wem können wir nicht etwas machen und da ist eine Kooperationsrichtlinie, so nennen wir das, oder ein Etikodex oder Ähnliches, was auch die größeren Vereine natürlich haben
wichtig, um da einfach Klarheit zu haben in die und die Branche wollen wir nicht. Damit wollen wir nichts zu tun haben. Das wollen wir nicht. Ich mache das aber meistens lokal oder regional fest. Wenn ich weiß,
ein großes äh äh Geflügelunternehmen bei uns im Ort und die haben Möglichkeiten, Geld zu geben und oder, aber wenn klar ist, nein, das wollen wir nicht unterstützen, weil da haben wir ein Problem mit mit Massentierhaltung oder Ähnliches, dann fällt der automatisch raus und so muss man da auch.
Erstmal rangehen, zu überlegen, okay, mit wem tun wir das und da geht's nicht um Sponsoring oder Unternehmensunterstützung zu verhindern
es geht darum wirklich zu schauen, okay was passt zu uns, zu unserem Verein und wie können wir auch einfach unseren Mitgliedern
unseren Fans gerecht werden mit einem passenden Partner.

Andrea Weichert:
[19:19] Wobei man nicht vergessen darf, grade größere, ich meine, wir haben auch viele kleinere, also lokale.
Firmen, die mit uns zusammenarbeiten. Wir haben aber auch größere Firmen und die haben tatsächlich ihre.
Richtlinien und die müssen die Vereine auch unterschreiben. So und was vielleicht noch anzumerken ist, äh man sollte sich sehr wohl überlegen, wenn ich mit einem Sponsor zusammenarbeite, der eine gewisse Branche.
Nämlich diese Branche noch ein zweites Mal ran. Habe ich in der Vergangenheit selbst gehabt, lokale Ebene. Der Immobilienmakler um Elke
sponsert bei uns. Der andere Immobilienmakler möchte auch gerne mit uns zusammenarbeiten.
Klar wollen wir ganz gerne dieses Sponsoring auch haben, aber dann muss ich fair sein als Verein, nicht nur aufm Platz, sondern auch daneben und muss ihm sagen, pass auf, ich habe schon den Immobilienmark.
XY
dich das? Wenn der Neue sagt, nein es stört mich nicht, dann heißt das okay, ich frage den Bestehenden. Wenn er dann auch sagt, okay, ich bin damit einverstanden, weil wir beide beißen uns nicht von unseren geschäftlichen Ausrichten, dann ist die Welt in Ordnung.

Maik Meid:
[20:22] Sind mit meinem Alltag auch schon mehrere Sachen ähm.

Weitere Möglichkeiten Der Kooperation

[20:26] Gegangen wegen des Alleinstellungsmerkmals im Vertrag für diese entsprechende Branche. Wir nehmen das Ganze hier auf, Ende zweitausendzweiundzwanzig, wenn man so in die Nachrichten schaut, sieht es da draußen irgendwie nicht so dolle aus und wir stehen angeblich vor einer Rezession und Energiepreise gehen hoch diskussionsbekannt
Wo geht's denn aus eurer Sicht hin? Also
macht das überhaupt noch Sinn über diese Folge fünf Unternehmen ansprechen weiter zu reden oder ist das Thema Unternehmen jetzt eigentlich erstmal durch, weil die Unternehmen selber mit sich kämpfen? Wogo, wie siehst denn du das allgemein? Du hast einen Überblick über die gesamte Unternehmensszene und den ganzen CSR-Bereich
Was passiert da gerade.

Hugo Pettendrup:
[20:58] Also wenn ich sagen würde, das Thema ist jetzt durch. Ich glaube, da weiß jeder, der mich kennt, äh äh würde sagen, das äh kann nicht sein, dass heute nicht wirklich so gemeint. Äh und das mache ich nicht nur aus eigenem Interesse, sondern ich habe tatsächlich bis zum Sommer diesen Jahres, habe ich gesagt, da ist
überhaupt nichts passiert, da brennt gar nichts an. Das ist alles wunderbar. Wir haben gute Zahlen, die die unterstützt haben, sind bei der Stange geblieben, die die Partner haben, haben sogar noch vermehrt drauf gelegt
aber wir stellen jetzt fest, dass tatsächlich viele Unternehmen an ganz vielen Stellen äh schrauben und auch auf dem Rückzug sind und da ihre Engagements nochmal tatsächlich prüfen
nur ob.

[21:35] Wirkungsvoll unterstützt wird, sondern auch, ob die Höhen nach wie vor eingehalten werden können und oder. Wir kennen's aus den Privatpersonenbereich, gerade was passiert, kann ich meiner Energierechnung noch zahlen? Ja, nein. Das Gleiche passiert bei Unternehmen auch. Wir
stellen bei Unternehmen fest, dass Unternehmen andere Unternehmen unterstützen, dass das eine ganz große Geschichte ist, dass ich sage, okay, ich
engagiere mich gerne äh sozial oder gesellschaftlich, aber ich würde erstmal gerne schauen, dass der
Händler XY, weil das unser Lieferant äh so und so auch am Leben bleibt. Deswegen unterstütze ich da und da verändern sich auch grade verschiedene Unterstützungswege
Und wir werden jetzt am Ende diesen Jahres, wir werden auch äh dann im nächsten Jahr schauen, wie das Ganze weitergeht. Ich persönlich stelle fest, äh dass es da eine Zurückhaltung gibt und dass wir dort wirklich neu nochmal sortieren müssen oder andersrum die Unternehmen.

[22:29] Äh sortieren neu, wie welche Engagement eingegangen wird. Und das heißt aber auch äh und da kommen wir vielleicht auch gleich nochmal kurz drauf, dass wir nicht nur auf
Geld schauen, dort die äh die Dollarzeichen oder die Eurozeichen oder die Schweizer Franken, was auch immer, im Auge haben, sondern äh dass wir auch schauen, was kann ich mit einem Unternehmen tatsächlich.

[22:51] Zusätzlich oder mehr noch machen, das heißt äh weg von den finanziellen Mitteln tatsächlich zu Unternehmenskooperationen im Sinne von.
Wissenspende im Sinne von Imagespende, Know-how-Spende, die die Wissensspende von Sachspenden von ganz vielen anderen Dingen und da müssen wir schauen, wo gibt es Möglichkeiten, die mich mit einem Unternehmen etwas machen kann und nicht die Frage.
Ausschließlich nach Geld, weil da gibt es nur die Antwort ja oder nein. Oftmals kommt nein und ich vertue mir damit Möglichkeiten mehr mit diesem Unternehmen zu machen.

Maik Meid:
[23:23] Danke dir sehr für diesen Übergang. Das wollte ich tatsächlich auch noch besprechen, aber zu meiner Rechten Andrea nickt ganz äh ganz äh viel. Ähm als du das erwähnt hast, du hast Erfahrung damit.

Andrea Weichert:
[23:31] Ja, natürlich haben wir auch in der Vergangenheit gemerkt, dass das finanzielle Sponsoring etwas.
Gebaut wird. Da möchte ich ganz gerne noch sagen, ich denke für Sportvereine ist es wichtig.
Breit aufgestellt zu sein im Sponsoring, also nicht einfach nur ein Hauptsponsor zu haben, der das Geld.
Bringt, äh weil wenn der wirklich abspringt, ähm haben wir alle in der Vergangenheit gesehen, was dann mit den Vereinen passiert. Das ist äh sehr, sehr traurig. So für die Mitglieder, für die die da auch äh Sport betreiben.

[24:03] Aber genau, wie du richtig sagtest, Hugo, es gibt nicht nur die finanzielle Spende oder das finanzielle Sponsoring, sondern es gibt auch das Fachwissen, was
Unternehmen haben,
welches sie uns zur Verfügung stellen können. Äh sei es im steuerlichen Bereich, sei es im immateriellen Bereich, zum Beispiel mal jetzt ganz plakativ und einfach
der Unternehmer kommt und zapft bei uns das Bier während eines Festes.
Auch eine Möglichkeit. Aber da gibt's ganz, ganz viele Wege und Möglichkeiten oder das Bereitstellen einer Turnhalle oder das Bereitstellen von Übungsmaterialien. Ich hab's.
Zum Beispiel auch erlebt, dass man gesagt hat, okay, ich kann dir zwar kein Geld spenden, aber du kannst bei uns Trainingseinheiten machen. Also das sind alles so Sachen, die auch mit insposoring, das darf man nicht verkennen und über diesen Weg hält man auch.
Die ich sage mal die die den Kundenkontakt in.
Einer sehr hervorragenden Art und Weise, dass wenn auch vielleicht finanziell künftig wieder das Ganze sich entspannen sollte, dass dann vielleicht auch wieder finanzielle Spenden kommen.
Also finanzielle äh finanzielle Sponsor.

Maik Meid:
[25:09] Versuche mir gerade vorzustellen, welches welches Wissensspenden Sportvereine auf auf lokaler Ebene aus Unternehmen gebrauchen könnten, weißt du doch.

Hugo Pettendrup:
[25:18] Ganz ganz unterschiedliche Art, also das fängt an von ich hätte gerne meine Internetseite und äh da da bekomme ich Social Media Leistungen vom Unternehmen, von der Unternehmenskommunikationsabteilung und wo ich dann einfach äh Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen habe, um mich zu unterstützen, aber.
Aber auch ganz einfach, wir wollen überlegen, ob wir
unser Vereinsheim renovieren und äh oder äh auf äh Vordermann bringen, um dann halt zu zu gucken, liebes Unternehmen kannst du uns denn dabei beraten, wie wir jetzt vorangehen können, Projekt
Management oder auch einen Businessplan zu erstellen oder auch zu schauen, welche Architekten da mit reinzunehmen und solche Dinge. Und so ist die Vielfalt dieser
Knowhow und Wissensmöglichkeiten riesengroß. Ich sage nur ein Stichwort auch mit einem Abfallwirtschaftsbetrieb oder ähnlichem zu überlegen, wie können wir Müll vermeiden an der Stelle. Das sind auch Projekte, die man zusammen machen kann. Da gibt.
Vielfältige Sachen und da erlebe ich die Sportvereine als sehr kreativ.

Maik Meid:
[26:14] Und schon wieder haben wir die nächste Tür im Kaninchenbau aufgemacht mit dieser Folge, in der man sich ordentlich verlaufen kann. Zum Abschluss, lieber Andrea, äh.

Tipps Zum Abschluss

[26:21] Du bist die Praktikerin hier am Tisch. Was für.
Tipps gibst du Menschen, die jetzt an der Sportvereine aktiv sind, sich mit beschäftigen wollen und genau im Bereich Unternehmensansprache jetzt loslegen wollen? Hast du noch so einen Geheimtipp, den du mit über den Äther geben kannst.

Andrea Weichert:
[26:36] Ja, einfach machen. Erste Mama. Ja, einfach machen. Weil wenn man macht, lernt man dazu,
wie soll ich sagen? Die Kuh äh ist nicht vom Eis, wenn man sie nicht wenn man äh keine Unterstützung gibt
dieses Einfach machen dadurch lerne ich, dadurch bilde ich mich weiter fort, dadurch schaffe ich Kontakte und dadurch äh forciere ich auch das Sponsoren.

Maik Meid:
[26:58] Lieber Hugo, lieber Andrea, vielen Dank für eure Zeit und wir sehen uns mit der nächsten Folge.

Hugo Pettendrup:
[27:03] Sehr gerne, vielen Dank.

Sound